Das Ausbrennen kommt nie über Nacht, sondern unauffällig und schleichend, über Monate und Jahre. Erste Anzeichen sind häufig Konzentrationsschwächen und Müdigkeit. In fortgeschrittenem Stadium
können psychosomatische Beschwerden wie Rückenschmerzen oder Schlafprobleme, Herzrasen und Tinnitus auftreten.
Es ist sehr schwierig festzustellen, wann der Eintritt in die Abwärtsspirale des Burnouts beginnt, weil die Betroffenen durch den schleichenden Beginn gar nicht genau merken, wann sie in einen
solchen Strudel geraten.
Wie schnell jemand den Zustand totaler Erschöpfung erreicht, hängt unter anderem vom Ausmaß der Belastung und seiner Einstellung dazu ab. Manche sind womöglich schon nach anderthalb Jahren
ausgebrannt, bei anderen kann es viele Jahre dauern bis zur Vollausprägung.
Burnout ist immer als ein Prozess zu verstehen, den man in Phasen unterteilen kann. Es gibt allerdings nicht den typischen Verlauf des Burnouts. Und es müssen auch nicht zwingend alle Phasen
durchlaufen werden, manchmal werden Phasen übersprungen, manche verharren in einzelnen Phasen.
Ein typischer Verlauf ist dieser:
Phase 1: Vermehrte idealistische Begeisterung und „Arbeitswut“
es beginnt „lodernd“
Phase 2: Distanz
Ernüchterung setzt ein, die „Arbeitswut“ wird reduziert, vermehrte Fehlzeiten
Phase 3: Emotionalisierung
erhöhte Reizbarkeit, Wut, Stimmungsschwankungen
Phase 4: Abbau
Konzentrations- und Merkfähigkeit sowie Leistungs- und Organisationsfähigkeit nehmen ab, alles läuft auf „Sparflamme“
Phase 5: Desinteressierte Gleichgültigkeit
Emotionen auf dem Nullpunkt, Rückzug auf allen Ebenen, innere Leere
Phase 6: Depersonalisation und körperliche Symptome
Selbstverleugnung, zunehmende Somatisierungen (z.B. dauernde
Erkältungskrankheiten, Ohrgeräusche, Ein- und Durchschlafstörungen, Magen- und Darmprobleme usw.), häufig erhöhter Alkohol- und Medikamentenkonsum
Phase 7: Rien ne va plus
„Die Glut erlischt“. Endphase mit Verzweiflung, Gefühlen der Sinnlosigkeit, Ausweglosigkeit, existentieller Bedrohung, Suizidgedanken. Maximale Erschöpfung!!!